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Das Klischee von der Wahrsagerin mit Kopftuch, die in der hinteren Ecke eines Jahrmarktes sitzt und in eine Glaskugel schaut, ist kaum noch präsent. Denn auch die Wahrsagerei hat Einzug genommen in die moderne digitalisierte Welt. Um das zu verstehen, muss man wissen, wie ein Wahrsager arbeitet. Überwiegend benutzen Wahrsager Hilfsmittel, um Deutungen abzuleiten für die Zukunft. Natürlich können dazu auch Kartendecks benutzt werden, wie das Tarot. Doch inzwischen gibt es auch entsprechende Software, die die Karten mischt und völlig ohne physische Karten auskommt. Der Ablauf einer solchen Sitzung verläuft genauso wie beim manuellen Kartenlegen. Die Qualität der Deutungen wird ist keinesfalls dadurch geschmälert. Letztlich spielt es keine Rolle auf welchem Wege die Karten offengelegt werden. Entscheidend ist der Zeitpunkt, in dem der Ratsuchende das Stoppsignal gibt und damit bestimmt, dass diese Karte jetzt ausgewählt wird. Die Vorteile bei dieser digitalisierten Methode liegen auf der Hand: es können keine Karten beim Mischen aus der Hand fallen und der Wahrsager kann sich voll ganz auf die Deutung konzentrieren. Zudem wird keine Arbeitsfläche benötigt, um die Karten auszubreiten. Aber auch die Astrologie ist ein beliebtes Hilfsmittel beim Wahrsagen. Und wer vor einigen Jahrzehnten versuchte, ein Horoskop zu erstellen, der musste einige Berechnungen anstellen. Das war nicht nur zeitaufwändig, sondern bedurfte auch ein Einarbeiten in die Materie. Nicht umsonst ist Astrologie auch ein Studienfach. Für einen Laien war es ein Unterfangen für sich selbst ein Horoskop mit konkreter Deutung zu erstellen. Und auch der Wahrsager, der mittels Horoskope die Zukunft deutete, musste diese Kunst beherrschen. Spontan war die Erstellung eines Horoskopes gar nicht möglich. Heute allerdings gibt es Software, die all diese Berechnungen für den Wahrsager übernimmt und binnen Sekunden die nötigen Informationen auswirft. So sind telefonisch erstellte Horoskope überhaupt keine Kunst mehr. Wir sehen, dass sich auch die Wahrsagerei der modernen Zeit angepasst hat. Aus den groben Informationen der Karten oder des Horoskops muss aber Ende noch die Deutung erfolgen. Das übernimmt keinerlei Software im Detail. Je nachdem welches Hilfsmittel gewählt wird, gibt es wesentliche Unterschiede in der Tiefe der Deutung. Pragmatisch einfach ist das Pendeln, welches Antworten liefert wie „ja“, „nein“ und „vielleicht“. Umfangreichere Antworten sind mit dieser Methode aber nicht möglich. Umfangreiche Informationen liefert nach wie vor das persönliche Zukunftshoroskop. Dieses kann für Monate oder Jahre im Voraus erstellt werden und zeigt die möglichen Potenziale und Kräfte an, die in diesem Zeitabschnitt wirken. Dabei werden alle möglichen Lebensbereiche erfasst wie Familie, Partnerschaft, Kinder, Finanzen, Beruf oder Gesundheit. Diese Methode kann so detailliert Auskunft geben, dass der Ratsuchende sogar über eine bestimmte künftige Stunde Informationen erhält. Eine solche Deutung wäre vielleicht für ein Bewerbungsgespräch interessant oder eine Hausbesichtigung. Die sogenannte Stundenastrologie zeigt die Qualitäten auf, die zu diesem Zeitpunkt, an dem entsprechenden Ort, vorherrschen. Dabei kann es sich um blockierende Energien, Heimlichkeitsaspekte oder eine freundliche Gesinnung handeln, die vorherrschen. Auch der ausgewählte Ort wirkt auf denjenigen, der künftig dort wohnen will. Denn nicht jeder Ort passt zu jedem Menschen.
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